Star-Autor schenkt Würzburger Kunst-Star Traumfrau

...... Kein Zufall: Tilman Röhrig ist nach Tilman Riemenschneider benannt. Beim Hausbesuch in Hürth bei Köln erzählt der preisgekrönte Autor historischer Romane über „Riemenschneider“, sein neues Buch.
Immer wieder erfindet der Autor in seinen Romanen auch Parallelwelten jenseits der historischen Quellen, bevölkert von Menschen wie – Magdalena. „Magdalena ist meine Frau, meine Traumfrau“, sagt Tilman Röhrig. Obwohl der Autor seinen historischen Roman „Riemenschneider“ bereits vor über einem halben Jahr beendet hat, flammen Besitzansprüche auf, wird der Blick schwärmerisch. Magdalena lebt in Tilman Röhrig fort. Ebenso der andere Tilman, der Riemenschneider. „Er begleitet mich, wie ein Freund.“ Von Traumfrauen und Freunden kann Röhrig sich nur sehr schwer lösen. Es ist ein unendliches Abschiednehmen. Wer Röhrigs historische Romane kennt, weiß dass es viele Frauen und Männer sind, die er in seinem Herzen bewahrt – auch wenn er sie sterben lassen muss. Am Tag vor Heiligabend schrieb er über den Tod Riemenschneiders. Von vier Uhr bis zehn Uhr morgens. Nur stehend war es ihm möglich, weil es ihn so quälte. Es gibt keine historischen Quellen, nach denen Riemenschneider auf einer Bank in den Weinbergen sitzend friedlich eingeschlafen ist oder dass Magdalena existiert und sie das Leben in nächster Nähe des Künstlers verbracht hat. Das gibt dem Autor die Freiheit zur Fantasie. Er erfindet Figuren, Dialoge, Gefühle. Geschichte, Daten und Fakten werden lebendig, zum Ereignis. Tilman Röhrig verbiegt nicht die Historie, sondern achtet sehr darauf, dass sich alles logisch in das Belegte einfügt.
Bevor er Schriftsteller wurde, stand er über zehn Jahre lang auf der Bühne. Und deshalb sind seine Lesungen nicht einfach Lesungen. Tilman Röhrig ist in dieser Hinsicht Schauspieler geblieben. Nur, dass er seine eigenen Werke darbietet. ......